Donnerstag, 14. Januar 2010

Linsensuppe mit Mangold á la Siebeck!


1984, das ist nicht nur der Titel eines Romans von George Orwell, -den er übrigens schon 1946 schrieb-, sondern ab 1984 kochte Wolfram Siebeck im SWF und ARD Fernsehen. Anschließend ließ man sich als Zuschauer die Rezepte nachhause schicken, und zwar indem man einen frankierten Rückumschlag zum Sender schickte. Das waren noch Zeiten, die Heute kaum mehr vorstellbar sind.
Ich erinnere mich gern an diese Kocherei mit Siebeck. Gut, die deutsche Hausfrau kam in den Achtzigern nicht gut weg in seiner Kritik, aber trotzdem konnte er später zugeben, dass sich im Laufe der Jahre einiges positiv verändert hat in deutschen Küchen. Und irgendwie hatte er ja auch recht.
1993, startete er wieder mal einen Aufruf in der Zeit. Er bat um Lieblingsrezepte der Leser. Ich durfte mich in einem seiner Kochbücher -Wenn Gäste kommen, Eichborn Verlag- mit einem Rezept von mir verewigen. "Lammspalier in  Kräuterkruste". Das war wie ein Ritterschlag von ihm. Wie ich hörte, kam ich wohl deshalb in die Auswahl, weil ich das Lamm durch und durch rosa gebraten hatte. Vor 17 Jahren noch nicht unbedingt üblich.

Beim Aufräumen in meinem Schreibtisch fand ich viele, schöne, alte Siebeck Rezepte wieder. Z.B. dieses Linsengericht, es ist mehr
Eintopf als Suppe und es gefiel mir früher schon so gut. Jetzt bereitete ich es nach Jahren wieder zu.



Dazu braucht man: 

 


  • 200 g kleine Linsen
  • 600 g Mangold
  • 1 Stange Lauch
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe, Chili
  • 4 EL Tomatenpürée
  • Olivenöl
  • Safranfäden
  • 2 Lorbeerblätter
  • Salz & Pfeffer


Die Linsen in Salzwasser mit der Knoblauchzehe, dem Chili und den Lorbeerblättern etwa 1 Std. leise köcheln lassen.
Separat dazu Lauch, Zwiebel und Mangoldstiele waschen, kleinschneiden und in Olivenöl andünsten. Tomatenpürée dazu geben. Vorsichtig salzen und pfeffern, die Linsen bringen auch Salz mit. Sind die Linsen gar, die Hälfte davon mit dem Kochwasser und der Knoblauchzehe durch die flotte Lotte drehen und mit den ganzen Linsen, Gemüse und  Safran vermischen. Jetzt erst die Mangoldblätter, in feine Streifen geschnitten dazu geben und 5 Min. mitkochen lassen. Vorsicht, die passierten Linsen setzen leicht an. Abschmecken, evtl. noch Wasser zugießen, mit Olivenöl verfeinern.


Siebeck verwendete nur das Mangoldgrün. Da ich aber eine sparsame Hausfrau bin und im Moment keine andere Verwendung für die Stiele hatte, habe ich sie mitgekocht.
Zum Schluss fehlte mir noch ein bisschen Würze in der Suppe, so gab ich etwas Gemüsebrühpulver aus eigener Herstellung dazu.
Rezept hier.



Bis hierhin ist es eine Vorspeise und ein rein vegetarisches Gericht.
Ich aber -man will ja auch satt werden- servierte den Eintopf mit Nocken vom  Kartoffelstampf mit Olivenöl und Cotechino,  der war noch von Neujahr im Kühlschrank. Da er vakuumiert verkauft wird, hält er das aus. Der Cotechino ist vorgekocht und braucht nur noch 20 Min. in der Folie in kochendem Wasser ziehen.

Buon Appetito!

11 Kommentare:

  1. Ist aber schon ungewöhnlich, Linsen in Salzwasser zu kochen. Wahrscheinlich brauchen sie deshalb so lange.

    Gruß vom Rittmeister

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    1. Hallo Anonym!
      Ich koche alle Hülsenfrüchte in Salzwasser, warum auch nicht?
      Ja, man liest immer wieder, dass man es nicht tun soll. Es liegt einfach nur an den Produkten, sie dürfen nicht uralt sein. Für einen Eintopf koche ich Linsen bis zu einer Std. Für Linsensalat nur max 30 Min.

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  2. ps. Ist das Rezept wirklich vom Siebeck?

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    1. Hallo Anonym!
      Ja ist es. Siebeck hat es vor Jahren in einer WDR Sendung gekocht.

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